(Schlepp)leine & Co: Leinentraining für entspannte Spaziergänge
Deine Fellnase hat beim Gassigehen stets die Nase vorn und sowieso geht dein Hund eher mit dir spazieren als du mit ihm? Klingt nach einem Fall für unseren Pets Deli Leinenratgeber, mit dem wir euch beiden etwas Entspannung und hilfreiche Tipps für gemeinsame Stunden unterwegs mitgeben wollen.
Step by Step: Am Anfang war das Training
Weil kein Vierbeiner anfangs denken wird: “Oh ja, super, immer her mit der Leine” - und das auch vollkommen okay und natürlich ist - steht am Anfang ein konsequentes Training. Dabei kannst du die Methode der Konditionierung nutzen und zu Beginn wie folgt vorgehen:
1. Gute Erfahrungen sind das A&O
Damit deine Fellnase nicht jedes Mal in den Streik geht, wenn sie die Leine sieht, muss die diese mit etwas Schönem verknüpfen: gute Erfahrungen und Spaß. Damit Leinenführung nicht bedeutet, deinem Hund am Hals rumzuziehen oder ihm die Freiheit zu nehmen, kannst du die Leine in vertrauten Situationen. Leine deinen Vierbeiner dazu beim Füttern und Kuscheln an, damit er erkennt: alles ungefährlich und angenehm.
2. Du bestimmst, wie der Hase (und der Hund) läuft
Äh, der Hund natürlich. Hunde lernen schnell - möchte deine Fellnase mal etwas länger stehen bleiben oder findet bestimmte Orte unterwegs besonders spannend, zieht sie dich womöglich schnurstracks dorthin. Schon beim ersten Mal weiß dein Hund dann: Die Leine ist dazu da, damit ich mir den Weg aussuchen kann.
Deinem Hund zu zeigen, dass du der Boss bist, hat also mehrere Vorteile: Auf der einen Seite kannst du die Route bestimmen und vermeidest ständiges Zerren beider Parteien, auf der anderen Seite ist diese Verhalten eine Vertrauensangelegenheit. Dein Hund respektiert dich nur dann zuverlässig, wenn du in der Lage bist, ihn sicher umherzuführen.
Das gilt übrigens für jede Situation: Die Chancen, dass dein Hund dich ernst nimmt, sind eben besonders gut, wenn du zuverlässig und konsequent handelst. Macht dein Hund die Erfahrung, dass du dich transparent und in bestimmten Situationen immer gleich verhältst, wird er sich daran anpassen.
3. Ablauf im Training beachten
Damit du diese beiden Tipps möglichst gut einbinden kannst, brauchst du ein paar feste Trainingsschritte, die dein Hund kennt und mit denen er auf Dauer etwas anfangen kann. Beginne das Training in einer ruhigen Umgebung ohne Ablenkung durch Straßenlärm oder andere Hunde. Geht dein Hund anfangs entspannt neben dir, kannst du dieses erwünschte Verhalten direkt belohnen. Zieht dein Hund los, versuchst du, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Reagiert dein Vierbeiner nicht auf seinen Namen, kehrst du auf dem Absatz rum, ohne an der Leine zu rucken. Kommt dein Hund zu dir und folgt dir, belohne ihn. Diesem Schritt gibst du dann einen Bezeichnung, wie beispielsweise “bei Fuß”. Jedes Mal, wenn dein Vierbeiner nach vorne läuft und zieht, kehrst du entspannt um, sagst "bei Fuß" und lobst, wenn er neben dir läuft. Klappt das mit den Richtungswechseln im ruhigen Umfeld gut, kannst du das Training langsam erweitern zu öffentlichen Orten.
Probier's doch mal hiermit!
Nächstes Level: die Schleppleine
Ist dein Hund an der kurzen Leine beim Spaziergang durch die Stadt entspannt und hört auf dich, kannst du den nächsten Schritt wagen. Die Schleppleine dient dazu, deinem Hund das Laufen ohne Leine beizubringen oder um ihn wahrhaftig an der langen Leine laufen zu lassen. Ziel ist es, dass dein Hund trotz großem Freiraum jederzeit abrufbar ist und zu dir zurückkommt.
Prinzipiell ist es ratsam, ein Geschirr zu verwenden. Ist dein Hund nicht daran gewöhnt und wird sonst nur am Halsband geführt, solltest du ihn vorab mit dem Geschirr vertraut machen. Hintergrund ist, dass dein Hund an der langen Leine loslaufen kann und du die Kraft abfedern musst. Dabei kann ein Ruck entstehen, der mit einem Halsband ernsthafte Nackenschäden verursachen kann.
Beim Training sollte die Leine möglichst durchhängen und nie auf Spannung sein. Spielt dein Hund anfangs mit der Leine, unterbinde das Verhalten mit einem deutlichen “Aus!”. Geht dein Hund locker neben dir, belohne ihn stets. Entfernt sich dein Hund zu weit von dir, gilt es, seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Rufe ihn zu dir und belohne, wenn er kommt.
Wichtig beim Schleppleinentraining ist, dass du deinen Hund aufmerksam beobachtest und ein Gefühl dafür bekommst, wann er potenziell ausbüchsen könnte. Sei dann schneller als das spannende Objekt, wie beispielsweise ein anderer Hund oder fremde Menschen, und locke deinen Hund zu dir. Im Notfall kannst du deinen Hund an der langen Leine zu dir zurückholen. Erst, wenn dein Hund in diesem Training sehr sicher ist und es dir immer gelingt, dass er zu dir schaut und kommt, solltest du ihn frei laufen lassen.
Das eigene Verhalten reflektieren
Leinentraining bedeutet immer Vertrauen. Eine gute Bindung zu deiner Fellnase ist die wichtigste Voraussetzung für entspannte Übungen. Klappt das Training mal nicht wie gewünscht, kannst du Fragen an dein eigenes Verhalten stellen: Bin ich selber entspannt? Habe ich Angst oder bin unsicher? Solche Verhaltensweisen spüren Hunde sehr schnell und verhalten sich entsprechend ebenso unsicher. Deswegen ist ein sicheres Auftreten deinerseits von Anfang an wichtig.