Was ist das Cushing-Syndrom beim Hund?
Das Cushing-Syndrom, auch bekannt als Hyperadrenokortizismus, ist eine hormonelle Störung. Sie tritt vor allem bei älteren Hunden und vermehrt bei den Rassen Pudel, Dackel, verschiedene Terrierarten und Boxer auf. Entdeckt wurde die Krankheit vom Neurochirurgen Harvey Cushing, daher der Name.
Vereinfacht gesagt produziert der Körper beim Cushing-Syndrom übermäßig viel Cortisol, ein Hormon, das du vielleicht unter der Bezeichnung "Stresshormon" kennst. Anzeichen der Erkrankung sind Verhaltensauffälligkeiten wie starker Durst und Heißhunger, aber auch Haarausfall und ein dicker Bauch.
Ursache: Wie erkrankt mein Hund am Cushing-Syndrom?
Im Detail erklärt liegt die Ursache für das Cushing-Syndrom grundsätzlich in einer erhöhten Produktion von Glucocorticoiden. Sie zählen zu den Corticosteroiden, einer Klasse von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde. Grundlegend wird zwischen drei verschiedenen Formen des Cushing-Syndroms bei Hunden unterschieden:
Primäres oder adrenales Cushing-Syndrom (AT): Hierbei kommt es zu einer Störung im Bereich der Nebennierenrinde.
Sekundäres oder PDH-Cushing-Syndrom: Hierbei kommt es zu einer Störung im Bereich der Hypophyse bzw. der Hirnhangdrüse. Diese reguliert unter anderem den Hormonhaushalt des Körpers.
Iatrogenes Cushing-Syndrom: Diese Form entsteht durch die exzessive Gabe von Kortikosteroiden. Diese sind unter anderem in cortisonhaltigen Medikamenten enthalten und werden z. B. bei der Behandlung von →Allergien bei Hunden eingesetzt.
Großer Durst, Haarausfall und ein dicker Kugelbauch können Hinweise aufs Cushing-Syndrom beim Hund sein.
Symptome des Cushing-Syndroms beim Hund
Wie viele Krankheitsbilder äußert sich auch das Cushing-Syndrom bei jedem Vierbeiner unterschiedlich. Häufige Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt und vielleicht das Cushing-Syndrom dahinter steckt, sind:
Starker Durst
Erhöhter Harndrang, teilweise unkontrolliert
Heißhunger bzw. gesteigerter Appetit
kugelartiger, dicker Bauch
Haarausfall, vor allem an Hinterläufen, Rutenregion, Rücken, Kopf, Pfoten
Lethargie oder verminderte Aktivität, Schlappheit
Oftmals bleibt das Cushing-Syndrom lange unentdeckt, da die Symptome auch →typische Alterserscheinungen sein können und eher ältere Hunde daran erkranken. Bleibt die Krankheit jedoch lange unbehandelt, kann das zu schweren Folgeerscheinungen führen und im schlimmsten Fall tödlich enden. Solltest du bei deinem Vierbeiner ein paar der oben genannten Symptome oder andere Auffälligkeiten erkennen, geh besser zum Tierarzt bzw. zu deiner Tierärztin und lass deinen Hund einmal durchchecken.
Diagnose und Therapie beim Cushing-Syndrom
Um die passende Therapie einzuleiten, müssen Tierärzt*innen herausfinden, was die Ursache der Krankheit ist und um welche Form des Cushing-Syndroms es sich somit handelt.
Untersuchungen
Dazu werden Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt sowie ein Chemieprofil deines Vierbeiners erstellt. Manche Tierärzt*innen machen auch ein Röntgenbild. Deuten die ersten Ergebnisse auf Cushing hin, werden anschließend weitere Untersuchungen vorgenommen, um die Form der Krankheit herauszufinden. Unter anderem kann das ein sogenannter ACTH-Test (Adrenocorticotropes-Hormon-Test) sein. Dabei wird dem Hund eine Substanz gespritzt, welche die Nebennieren zur Cortisolproduktion anregt. Anhand des Hormonanstiegs im Körper kann dann festgestellt werden, ob dein Vierbeiner zu viel Cortisol produziert und ggf. am PDH-Cushing-Syndrom leidet.
Blutuntersuchungen und weitere Tests sind notwendig, um das Cushing-Syndrom eindeutig festzustellen.
Behandlung vom Cushing-Syndrom
In Fällen einer Nebennierenerkrankung kann die chirurgische Entfernung eines gutartigen Tumors heilend wirken. Leider ist das Cushing-Syndrom in den meisten Fällen jedoch nicht vollständig heilbar, die Symptome können allerdings medikamentös gelindert werden, sodass dein Vierbeiner trotz Erkrankung gut leben kann. In der Regel erfolgt eine Behandlung mit dem Wirkstoff Trilostan. Dieser hemmt die Cortisolproduktion und kann die Vitalität deines Lieblings wieder herstellen. Liegt außerdem ein bösartiger Nebennierenrindentumor vor, welcher noch nicht gestreut hat, wird dieser operativ entfernt. Auch eine Bestrahlung kann Teil der Therapie sein.
Häufig wird außerdem ein leberschonendes und leicht verdauliches Futter empfohlen. Unser Nassfutter "Vet" Leber & Nieren Fit beispielsweise entlastet durch den reduzierten Protein- und Phosphorgehalt die Leber und Nieren deines Hundes.
Behandlungsbegleitend an eurer Seite: Pets Deli VET
Wie lange lebt ein Hund mit Cushing-Syndrom?
Die gute Nachricht ist: Mit einer täglichen Medikamentengabe, sorgfältiger Überwachung und regelmäßigen Kontrollen durch Tierärzt*innen kann dein Liebling über viele Jahre gut behandelt werden. Zwar wird dein Hund dauerhaft auf die Behandlung angewiesen sein, du wirst jedoch merken, dass die Lebensqualität deines Lieblings wieder deutlich ansteigt.