Mikrochip beim Hund - was ist das?
Bei einem Mikrochip (auch: Hundechip) für den Hund handelt es sich um einen kleinen Transponder mit dem offiziellen Namen „RFID Mikrochip“. Die Größe gleicht etwa der eines Langkornreises, wobei es für kleinere Hunderassen auch noch kleinere Chipgrößen gibt. Jeder Chip ist mit einer einzigartigen 15-stelligen Nummer codiert, welche ausschließlich mit einem speziellen Lesegerät gescannt und der Hund so überall auf der Welt seinen Halter*innen zugeordnet werden kann.
Folgende Informationen werden über den ID-Chip ausgelesen:
Herkunftsland des Hundes
Mikrochipnummer/personalisierte Identifikationsnummer des Hundes (weltweit einmalig)
Hersteller des Mikrochips
Wozu sollte ich meinen Hund chippen lassen?
Die Mikrochipnummer steht im Pass deines Hundes. Wenn ein gefundenes Tier gechippt ist, ist das für Tierheime immer ein Indiz dafür, dass der Vierbeiner zu irgendjemandem gehört und (erst einmal) nicht weitervermittelt wird.
Anhand der Mikrochipnummer kannst du außerdem im Zweifelsfall beweisen, dass das Tier zu dir gehört. Entscheidet dein Hund also mal auf eigene Faust die Nachbarorte zu erkunden und wird dort irgendwo eingesammelt und ins Tierheim gebracht, musst du irgendwie beweisen können, dass dieser Hund wirklich zu dir gehört. Dafür kannst du dann im Tierheim die Mikrochipnummer mit der Nummer, welche im Heimtierausweis deines Hundes steht, abgleichen lassen und schon darfst du deinen Vierbeiner wieder mit zu dir nach Hause nehmen.
Büchst dir dein Hund einmal aus und wird von seinen Findern ins Tierheim gebracht, kann er dort anhand des Mikrochips seinem Zuhause zugeordnet werden.
Ist der Chip schädlich für den Hund?
Nein, der Mikrochip besteht aus einem anti-allergenen Material, welches gewebefreundlich ist und deinem Haustier nicht schadet. Der Chip wird so eingeführt, dass er mit dem umliegenden Körpergewebe verwächst und dadurch nicht in darunterliegende Hautschichten eindringen oder einfach wandern kann.
Aber was ist mit der Strahlung? Der Transponder ist inaktiv, das heißt: Er sendet keine Informationen oder Strahlen aus. Erst, wenn ein spezielles Lesegerät nahe an den Chip gehalten wird, kann dieser aktiviert und der Code ausgelesen werden. Diese Art von Mikrochips kann also weder über einen GPS noch über Satelliten geortet werden und dient einzig und allein zur Identifikation deines Haustieres.
Wie läuft das Chippen beim Hund ab?
Mikrochips werden ausschließlich von Tierärzt*innen gesetzt. Häufig werden Hunde bereits im Welpenalter gechipt. Bei heimatlosen Hunden, welche auf der Straße gefunden werden, kann der Chip aber auch noch problemlos später eingesetzt werden.
Der kleine Mikrochip wird narkosefrei mittels einer spritzenähnlichen Vorrichtung mit einer dicken Hohlnadel unter in die Haut deines Lieblings implantiert. Bei Hunden wird der Transponder weltweit standardisiert auf der linken Halsseite eingeführt. Das dauert nur ein paar Sekunden und pikst deinen Hund nur ganz kurz, vergleichbar mit einer Impfung, verursacht ansonsten aber keine Schmerzen. Der Chip stört deinen Vierbeiner nicht. Er kann ihn nicht spüren und geht auch nicht durch eine ordentliche Rauferei mit dem besten Hundekumpel kaputt.
Damit dein Hund alle vier Pfoten in eine Tierarztpraxis setzt, ist ein bisschen Überzeugungsarbeit notwendig? Wie gut, dass die meisten Fellnasen auf unsere schmackhaften Snacks total abfahren. Mit einer prall gefüllten Tüte leckerer Rindersofties oder Hühnerhäppchen gewappnet, ist ab jetzt jeder Besuch beim Tierarzt oder bei der Tierärztin ganz nach dem Geschmack deines Vierbeiners.
Leckere Belohnungen für tapfere Hunde
Registrierung des Chips nicht vergessen
Ist der Chip gesetzt, kann dieser sofort ausgelesen werden. Das nützt allerdings nichts, wenn dein Hund nicht irgendwo registriert ist. Damit der Chip bzw. die Chipnummer beim Wiederfinden deines Hundes überhaupt mit dir in Verbindung gebracht werden kann, musst du die Mikrochipnummer (auch Transpondernummer genannt) bei einer darauf spezialisierten Organisation registrieren lassen. Tierärzte übernehmen die Registrierung nicht!
Bekannte Organisationen, bei denen du deinen Hund registrieren kannst, sind FINDEFIX (kostenfrei), Tasso e.V. (kostenfrei) und IFTA (kostenpflichtig). Für eine Registrierung musst du in der Regel folgende Daten angeben:
Transponder-/Chipnummer (zu entnehmen aus dem Heimtierpass deines Hundes)
Angaben zum Hund: Tierart/Rasse, Rufname, Geschlecht, Geburtsdatum, Fellfarbe
Name, Adresse, aktuelle Telefonnummer, ggf. Email-Adresse der Hundehalter*innen
Ggf. eine zweite Kontaktadresse bzw. Telefonnummer
Ein kleiner Piks und das wars schon - das Chippen ist vergleichbar mit einer Impfung und tut den meisten Hunden gar nicht weh. Anschließend die Registrierung aber nicht vergessen!
Mit diesen Kosten kannst du fürs Mikrochippen rechnen
Zunächst zahlst du erst einmal den Preis für den Mikrochip an sich. Dieser fällt je nach Hersteller, Chipgröße und technischer Qualität unterschiedlich hoch aus. In der Regel kosten Mikrochips für Hunde zwischen 30-60 Euro. Je kleiner und innovativer das Modell, desto teurer wird es. Für das Einsetzen des Chips zahlst du dann noch mal entsprechend der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) 19,23 Euro. Für das Ablesen eines Chips beim Hund werden zwischen 3 und 10 Euro berechnet.
Ist es verpflichtend, seinen Hund chippen zu lassen?
Eine allgemeine Rechtspflicht für den Chip bei Hunden besteht in Deutschland aktuell nur dann, wenn dein Hund einer bestimmten Hunderasse angehört, die den "Listenhunden" zugehörig ist. Welche Hunde als Listenhunde geführt werden, entscheiden allerdings die Bundesländer individuell. Darüber hinaus gibt es in Abhängigkeit vom Bundesland verschiedene Regelungen, ob und wann ein Hund gechippt sein muss. Informieren kannst du die dich diesbezüglich bei deiner zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung.
Verpflichtend ist das Chippen außerdem dann, wenn du mit deinem Hund eine Urlaubsreise ins europäische Ausland oder Übersee unternehmen möchtest. In diesem Fall ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass dein Hund bei der Einreise gechippt ist und die Chipnummer im EU-Heimtierausweis eingetragen ist.
Welpen von Züchter*innen sind in der Regel bereits gechippt. Der Grund dafür ist, dass das Chippen der Welpen zu einer standardmäßigen Zuchtauflage gängiger Züchtervereine zählt.