Warum rutscht mein Hund mit dem Po am Boden?
Das sogenannte “Schlittenfahren” könnte ein Anzeichen für eine Analdrüsen- bzw. Beutelentzündung sein, ein häufiges Problem bei unseren Vierbeinern. Laut Studien sind bis zu 12 % der Hunde davon betroffen. Erfahre in diesem Artikel alles Wichtige über eine Analdrüsenentzündung und wie du die Gesundheit deiner Fellnase am besten unterstützen kannst.
Was sind Analdrüsen?
Unsere Hunde (und auch Katzen) haben zwei ganz besondere Drüsen- die Analdrüsen. Diese produzieren ein sehr geruchsintensives, bräunliches Sekret, das in den Analbeuteln gesammelt wird. Die Analbeutel liegen knapp hinter dem After zwischen dem inneren und äußeren Schließmuskel. Wenn du dir das Poloch deines Vierbeiners als Uhr vorstellst, sind die Analbeutel ungefähr auf 5 und 7 Uhr.
Bei jedem Kotabsatz wird durch den Druck, den der Kot auf die Rektumwände ausübt, ein bisschen dieses Sekrets abgesondert. Das dient als spezielle Duftnote zur Reviermarkierung der Fellnasen. Bei einer Entzündung wird fälschlicherweise oft von einer Analdrüsenentzündung gesprochen, wobei eigentlich immer die Analbeutel entzündet sind und es sich somit um eine Analbeutelentzündung handelt. Sie sind dann oft auch schon von außen sichtbar als runde Schwellungen links und rechts vom After.
Beim Verrichten des großen Geschäfts sondern unsere Hunde einen bestimmten Duftstoff über die Analdrüsen ab. Rutscht dein Hund mit dem Po auf dem Boden, handelt es sich aber meist um eine Analbeutelentzündung.
Wie erkenne ich eine Analbeutelentzündung?
Ein häufiges Anzeichen ist das sogenannte Schlittenfahren: Dein Vierbeiner setzt sich hin und schubbert seinen Allerwertesten am Boden. Aber warum macht er das? Die Antwort lautet: Juckreiz. Zu volle Analbeutel, die sich entzünden, jucken unsere Fellnasen. Durch das Schlittenfahren versuchen sie diesen Reiz zu bekämpfen.
Übermäßiges Lecken der Analregion, eine gerötete Haut rund um den After oder Schmerzanzeichen wie beispielsweise →verstärktes Pressen beim Kotabsatz zählen ebenfalls zu den Symptomen. Auch ständiges “nach der Rute jagen” ist ein Anzeichen.
Allgemein unterscheidet man zwischen Analbeutelverstopfung, Analbeutelentzündung und Analbeutelabszess. Bei schweren Entzündungen oder Abszessen können die Vierbeiner auch vermehrt matt sein oder Fieber zeigen. Ein Analbeutelabszess kann auch platzen, sodass dann das Sekret raustropft oder beim Schlittenfahren auf Teppichen oder anderen Textilien sichtbar wird.
Warum entzünden sich die Analbeutel beim Hund?
Wie du bereits gelernt hast, wird bei jedem Kotabsatz ein bisschen von dem Analdrüsensekret mit abgesondert. Wenn der Stuhlgang aber weicher ist als sonst wie zum Beispiel bei Durchfallerkrankungen wird nicht genug Druck auf die Analbeutel ausgeübt und das Sekret verbleibt dort. Die Analdrüsen produzieren aber fleißig weiter. So kann es passieren, dass die Analbeutel nach einiger Zeit zu voll werden, verstopfen und sich als Folge entzünden.
Neben Durchfall gibt es auch noch einige andere Ursachen: Zu enge Analbeutelausgänge, chronische Magen-Darm-Erkrankungen oder etwas zu weicher Kot können Analdrüsenentzündungen begünstigen. Kleine Hunde sind deutlich häufiger betroffen als große. Einige Rassen wie beispielsweise Chihuahuas und Pudel leiden laut Studien öfter an Problemen mit den Analdrüsen als andere Rassen.
Unser Tipp: Wenn deine Fellnase von →Durchfall und Bauchgrummeln heimgesucht wird, kann gesunde Schonkost wie unser →Vet- Magen-Darm-Futter leichter für die Verdauung sein. Unsere →Magen-Darm-Tabs harmonisieren den Magen-Darm-Trakt und sind ideal bei Durchfall.
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Was kann man dagegen tun?
Nicht jedes am Boden Schubbern bedeutet gleich eine Analbeutelentzündung. Doch wenn dir eines oder mehrere Symptome bei deinem Vierbeiner auffallen, solltest du zügig tierärztlichen Rat suchen.
Auch andere Ursachen wie beispielsweise eine Flohallergie und bzw. Parasiten, eine Entzündung der Vagina oder →Allergien allgemein führen zu ähnlichen Symptomen.
Je nachdem, ob die Analbeutel “nur” verstopft sind oder auch eine Entzündung vorliegt, unterscheidet sich die Behandlung. Verstopfte Analbeutel werden tierärztlich vorsichtig mit den Fingern entleert. Dadurch wird deiner Fellnase Erleichterung verschafft. Das Prozedere ist verständlicherweise unangenehm für die Vierbeiner, sodass besondere Sensibelchen manchmal ein bisschen sediert werden müssen. In den allermeisten Fällen klappt es aber auch ohne Sedierung.
Wenn deine Tierärztin oder dein Tierarzt dabei feststellt, dass auch eine deutliche Entzündung vorliegt, beispielsweise durch eitriges oder blutiges Sekret, kann eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll sein. Auch Salben für die Afterregion sind manchmal hilfreich.
Liegt ein Analbeutelabszess vor, wird deine Tierärztin oder dein Tierarzt wahrscheinlich empfehlen diesen zu spülen. Dabei werden die Analbeutel mit einer desinfizierenden, manchmal auch antibiotikahaltigen, Lösung gespült.
Rutsch dein Hund mit seinem Po auf dem Boden, solltest du tierärztlichen Rat aufsuchen. Nicht selten benötigt dein Vierbeiner eine entsprechende Behandlung und ggf. Medikamente.
Kann eine Analdrüsenentzündung wiederkommen?
Wenn ein Vierbeiner einmal Probleme mit den Analdrüsen hatte, heißt es nicht unbedingt, dass dies noch mal vorkommt. Ist beispielsweise eine Durchfallerkrankung der Entzündung vorangegangen, kann es eine einmalige Sache gewesen sein. Gerade bei kleinen Hunden müssen die Analbeutel aber häufig in regelmäßigen Abständen tierärztlich entleert werden.
Wenn dein Liebling immer und immer wieder mit Analbeutelentzündungen zu kämpfen hat, gibt es auch die Möglichkeit, die Analbeutel chirurgisch zu entfernen. Die Operation hat aber auch einige Risiken und wird deswegen nur in bestimmten Situationen empfohlen.
Kann ich die Analbeutel selbst ausdrücken?
Wenn die Analbeutel deines Vierbeiners mehrmals im Jahr tierärztlich entleert werden müssen, stellt sich schnell die Frage, ob du das auch selbst machen kannst. Wenn du dir das zutraust, kannst du das prinzipiell auch selbst machen. Man kann dabei aber auch einiges falsch machen, sodass du dir unbedingt eine gründliche tierärztliche Einschulung holen solltest.
Vor allem bei sensiblen Hunden, die auch bei deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt schnell die Geduld verlieren, ist es ratsam, die Analbeutel immer durch erfahrene tierärztliche Hände durchführen zu lassen.
Kann ich etwas dagegen tun?
Wie du bereits gelernt hast, werden die Analbeutel eigentlich mit dem normalen Stuhlgang portionsweise entleert. Eine normale Kotkonsistenz trägt also zur Analbeutelentleerung bei. Ein gut →verdauliches Futter, das dein vierbeiniger Liebling problemlos verträgt und ihm eine ideale Kotkonsistenz beschert, ist wichtig. Ballaststoffe und Präbiotika können zu einer gesunden Verdauung beitragen und sind daher ebenfalls empfehlenswert.