Wie erkenne ich, ob mein Hund Flöhe hat?

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Dein Liebling kratzt sich plötzlich mehr als sonst? Das Fell ist struppig, schuppt sich und du fragst dich, ob er sich Flöhe eingefangen hat? Unsere Pets Deli Tierärztin Rebecca erklärt dir, wie du erkennen kannst, ob dein Hund Flöhe hat und was du dagegen tun kannst. 

10.02.2022

Wie erkenne ich, ob mein Hund Flöhe hat?

Das klassische Hauptsymptom für Flohbefall ist Juckreiz. Natürlich kratzt sich jeder Vierbeiner hin und wieder mal, wenn dir aber auffällt, dass deine Fellnase sich viel öfter als sonst kratzt, kann das ein Hinweis auf Flöhe sein. Vermehrter →Juckreiz kann aber auch viele andere Ursachen haben, die du durch deine Tierärztin oder deinen Tierarzt abklären lassen solltest.

Eine typische Lokalisation für Flöhe ist der Rücken sowie der Übergang zum Schwanz, allerdings können sie auch am gesamten Körper auftreten. Zusätzlich zum Kratzen kann auch eine generelle Unruhe oder Nervosität auftreten, verursacht durch den ständigen Juckreiz. Stumpfes oder struppiges Fell kommt bei einem Flohbefall ebenfalls häufig vor. Auch eine gerötete oder entzündete Haut zählt zu den Symptomen. Bei einem schweren Befall treten manchmal auch Haarausfall sowie Verdickungen der Haut auf.

Flöhe erkennen mit der Flohkamm-Probe

In dem dichten Fell unserer Vierbeiner ist es oftmals schwer, die Flöhe mit freiem Auge zu erkennen. Es gibt aber einen einfachen Test, der dir helfen kann, Flohbefall zu erkennen: die sogenannte Flohkamm-Probe.

Dafür brauchst du ein bisschen Wasser, weißes Küchenpapier und einen Flohkamm. Alternativ zu dem Kamm kannst du auch einen aussortierten Läusekamm oder eine normale Bürste nehmen.

  1. Kämme das Fell deines Vierbeiners gründlich durch, vor allem am Rücken und am Schwanzansatz.

  2. Klopfe den Kamm dann über dem weißen Tuch aus. Wenn du kleine schwarze Krümelchen identifizierst, könnte das Flohkot sein.

  3. Befeuchte nun das Papier mit etwas Wasser und zerreibe die schwarzen Krümelchen. Flohkot wird sich durch das aufgenommene und wieder ausgeschiedene Blut rot färben.

  4. Wenn sich das Papier also rötlich färbt, ist das ein ziemlich eindeutiges Zeichen, dass deine Fellnase Flöhe hat und du solltest zügig tierärztlichen Rat aufsuchen.

Behandlung von Flöhen - Hund und Umgebung sind wichtig

Wenn du und deine Tierärztin oder dein Tierarzt Flohbefall bei deiner Fellnase festgestellt habt, werdet ihr gemeinsam eine Lösung finden. Es gibt verschiedene Medikamente zur Behandlung von Flöhen und du kannst die Produkte entweder als Tablette, als Spot-on oder als Spray anwenden.

Wusstest du, dass erwachsene Flöhe bei einem Flohbefall nur ca. 5% der Gesamtzahl der Parasiten ausmacht? Den größten Anteil bilden die Floheier mit ca. 50%. Es ist also wichtig, neben der Behandlung deines Vierbeiners auch die Umgebung zu behandeln, um alle Entwicklungsstadien zu erwischen.

Die Eier, Larven und Puppen der Flöhe können lange in der Umgebung überleben und verstecken sich besonders gerne in kleinen Nischen und Ritzen, wo sie durch Staub noch zusätzlich geschützt werden. Du musst also an alle Aufenthaltsorte (Hundebett, Sofa, Teppich, vielleicht dein Bett usw.) deines Hundes denken. Wasche alle Textilien mit denen deine Fellnase in Kontakt war möglichst bei 60°C. Sauge deine Wohnung oder dein Haus mehrmals gründlich durch, besonders auch alle Ecken und Nischen und auch Teppiche, Sofa und das Bett. Im Fachhandel gibt es viele Produkte gegen Flöhe, sogenannte Insektizide. Lass dich fachlich beraten und achte darauf, dass das Produkt gegen alle Entwicklungsstadien wirksam ist. Damit können du und deine Fellnase den Flohbefall hoffentlich schnell überwinden.

Dank Flohprophylaxe Flöhen vorbeugen

Flöhe sind lästige kleine Krabbeltierchen und es ist aufwendig, sie wieder loszuwerden. Wir empfehlen dir deswegen eine gute Flohprophylaxe, um einen →Floh- und Zeckenbefall vorbeugend zu behandeln. Es gibt verschiedene Produkte mit unterschiedlicher Wirkdauer, die du als Tablette, Halsband, Spot-on oder Spray anwenden kannst. Sprich mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt über die beste Lösung für deine Fellnase.

Mit Flöhen anstecken geht schneller, als du denkst. Dein Hund kann sich entweder bei vierbeinigen Freunden anstecken, beim Spaziergang oder beim Besuch in einem Stall oder Schuppen. Gerade Flohpuppen können lange in der Umgebung überleben. Sie werden durch Erschütterungen des Bodens, Wärme oder eine hohe CO2-Konzentration, die durch ausgeatmete Luft entsteht "aktiviert". Dann suchen sie sich das nächstgelegene Wirtstier, was auch deine Fellnase sein kann.

"Nur" ein kleiner Flohbiss?

Wenn ein Floh deinen Vierbeiner beißt, wird die Haut verletzt und der Floh sondert Speichel und sogenannte Antikoagulantien ab. Das sind Substanzen, die die Blutgerinnung verhindern sowie Juckreiz und Entzündungen der Haut verursachen. Durch das Kratzen werden die Hautentzündungen noch zusätzlich verstärkt. Manche Hunde →reagieren allergisch auf den Flohspeichel und zeigen schon bei geringem Flohbefall massive Symptome. 

Zudem können Flöhe Krankheitserreger wie zum Beispiel Bandwürmer oder Caliciviren, übertragen. Gerade bei Welpen kann ein starker Flohbefall sogar zu einer Blutarmut führen. Welpen haben ein geringes Blutvolumen und wenn viele Flöhe Blut saugen, kann es dadurch zu einem großen Blutverlust kommen, was für die kleinen Fellnasen lebensbedrohlich werden kann. Flöhe machen außerdem auch vor uns Menschen nicht halt und die kleinen Tierchen können von deinem Vierbeiner auf dich übertragen werden.

Flohbefall sollte also keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden!

Picture Rebecca
Mag.med.vet. Rebecca Winkelmann, Tierärztin bei Pets Deli