Zeckenstiche beim Hund bleiben oft unentdeckt
Hundehalter*innen kennen es zu Genüge: Dein Hund streift gerne durch hohes Gras oder Büsche und bringt von seinen Erkundungstouren oft kleine, unbeliebte Blutsauger zurück. Zecken sind in der Zeit von Februar bis Oktober und generell ab circa 6 Grad Celsius aktiv. Ihnen zu entkommen, ist demnach schwer.
Vor allem im dichten, →langen Fell deines Vierbeiners können sich Zecken gut verstecken. Oft krabbeln sie zunächst über den Hundekörper, sodass du sie leichter entdecken kannst. Es lohnt sich daher, das Fell deines Hundes nach jedem Spaziergang zu überprüfen. Wirf auch einen Blick auf den Kopf, hier beißen sich die Blutsauger besonders gerne fest. Während der regelmäßigen →Fellpflege deines Hundes lohnt es sich ebenfalls, seine Haut auf Zecken zu überprüfen. Auch →Welpen bleiben nicht verschont. Gewöhne deinen Vierbeiner daher am besten schon früh an geduldiges Stillhalten, um ihn stressfrei absuchen zu können.
Zecken beim Hund entfernen: So klappt es
Du hast eine Zecke auf deinem Hund entdeckt? Dann nichts wie los, am besten entfernst du sie, noch bevor sie sich festgebissen oder besser gesagt, bevor sie gestochen hat. Ist das schon passiert, gibt es zur Entfernung spezielle Zeckenzangen, Zeckenhaken oder Zeckenkarten, du kannst aber auch eine Pinzette verwenden.
Unsere Tipps, um Zecken bei deinem Hund zu entfernen:
Halte das Fell deines Hundes zunächst zurück, sodass die Zecke nicht davon bedeckt ist.
Gehe sehr vorsichtig vor, um die Zecke nicht versehentlich zu quetschen. Durch Druck können Krankheitserreger, die sich im Zeckenkörper befinden, in die Wunde gelangen und deinen Hund anstecken.
Behandle die Zecke nicht mit Öl oder Nagellack, da sie auch unter Stress Krankheitserreger in die Wunde absondern kann.
Nimm die Zeckenzange oder eines der Hilfsmittel und greife die Zecke so nah an der Einstichstelle wie möglich.
Entferne den Blutsauger behutsam durch Drehen (die Drehrichtung ist egal) und achte darauf, ihn samt Kopf und Beißwerkzeug zu entfernen.
Auch wenn es nicht schön ist, am besten zerdrückst du die entfernte Zecke vor dem Entsorgen. Denn Zecken sind sehr robust, sie können sogar bis zu drei Wochen im Wasser überleben und wieder aus Rohren empor krabbeln.
Nach dem erfolgreichen Entfernen ist es hilfreich, die Stelle mit Desinfektionsmittel oder Alkohol zu desinfizieren. Das beruhigt die gereizte Haut deines Vierbeiners. Denn nach einem Zeckenbiss kann es recht schnell zu einer kleinen Entzündung kommen
Welches Hausmittel hilft am besten gegen Zecken beim Hund?
Um deine Fellnase vor Zecken zu verschonen, gibt es einige Möglichkeiten. Neben chemisch-synthetischen Methoden können sich auch einige Hausmittel für die Abwehr der kleinen Blutsauger eignen. Lass dich bei Zweifeln am besten von deinem*r Tierärzt*in beraten, was du →bei Zeckenmitteln beachten solltest. Besonders im Welpenalter solltest du dich genau informieren, was deine Fellnase verträgt und wofür es noch zu früh ist.
Wir stellen drei Hausmittel vor, die das Zeckenrisiko verringern können und gleichzeitig eine gesunde Nahrungsergänzung sind.
1. Schwarzkümmelöl
Ein Superfood, welches du als natürliches Abwehrmittel einsetzen kannst, ist →Schwarzkümmelöl. Es hilft deinem Vierbeiner, sein Immunsystem zu stärken und unterstützt die Fellgesundheit. Im Futter untergemischt unterstützt Schwarzkümmelöl die Vitalität deines Hundes und legt sich aufgrund des besonders hohen Anteils an ätherischen Ölen als Duftfilm über seine Haut. Auch kann es im Fell deines Vierbeiners verteilt werden.
2. Kokosöl
Auch Kokosöl gilt als absolutes Superfood für Mensch und Hund. Es kann sowohl im Futter untergemischt als auch auf dem Fell deines Vierbeiners aufgetragen werden. Kokosöl enthält Larinsäure, welche Zecken abschrecken soll, sodass sie sich fallen lassen. Reibe deine Fellnase vor dem Spaziergang an Ohren, Nacken und Rücken mit dem Öl ein.
3. Zistrosenkraut
Zistrose ist eine Blume aus dem Mittelmeerraum, welche ein stark duftendes, aromatisches Harz absondert. →Zistrose-Tabs können problemlos unter das Futter deines Hundes gemischt oder in weichen Snacks verspeist werden. Die ätherischen Öle bilden ähnlich wie das Schwarzkümmelöl einen Duftfilm auf der Haut deiner Fellnase und sollen Zecken abweisen.
Vitamine, Mineralien & Nahrungsergänzung für deinen Hund
Sind Zecken für Hunde gefährlich?
Zecken sind für deinen Hund meist nicht gefährlich. Wird eine Zecke nicht entdeckt, fällt sie meist nach wenigen Tagen von selbst ab. So manch ein besonders hartnäckiger Blutsauger klammert sich jedoch bis zu zwei Wochen an die Haut deiner Fellnase. Durch den Stich kann es zu einer entzündlichen Reaktion in der Haut kommen. Auch die Wunde selbst kann sich entzünden. In den meisten Fällen verlaufen diese kleinen, lokalen Entzündungen jedoch folgenlos und heilen von selbst wieder ab. Sobald die Zecke mit ihrem Biss allerdings Krankheiten auf deinen Hund überträgt, kann das gefährlich werden.
Welche Erkrankungen werden von Zecken übertragen?
Bei einem Zeckenstich können unterschiedliche Krankheiten übertragen werden. Ob sich dein Hund infiziert hat, kann frühestens nach 10 Tagen getestet werden. Die folgenden vier Erkrankungen können lebensgefährlich sein und sollten daher tierärztlich behandelt werden.
Die von Bakterien übertragene Krankheit Borreliose führt bei deinem Hund zu schweren Gelenkentzündungen und Lähmungen. Fieber und Mattheit können auftreten.
Die →Anaplasmose ist ebenfalls eine bakterielle Erkrankung, die Blutarmut, Fieberschübe und Blutungen aus den Körperöffnungen zu Folge hat.
Bei Babesiose leidet dein Hund unter fiebrigen Schüben, Atemnot und Erbrechen. Unbehandelt kann die Erkrankung tödlich enden.
FSME: Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis kommt es bei deinem Vierbeiner zu einer Gehirnhautentzündung. Dabei ist das zentrale Nervensystem ist betroffen.
Wann sollte mein Hund nach einem Zeckenstich zum Tierarzt?
Etwa 7 bis 14 Tage nach einem Zeckenbiss können sich erste Symptome einer Infektion bei deiner Fellnase bemerkbar machen. Bemerkst du bei deinem Hund folgende Anzeichen, solltest du ihn so schnell es geht tierärztlich behandeln lassen. In Einzelfällen können folgende Symptome erst Monate später auftreten:
Mattigkeit
Leichtes bis hohes Fieber
Müdigkeit oder eingeschränkte Bewegung
Appetitlosigkeit oder Verweigerung des Futters
Schwellung der Lymphknoten
Gelenkschwellung und/oder Lahmheit bei Bewegung
Gelenkentzündungen