So sozialisierst du deinen Welpen
Ab der vierten Lebenswoche beginnt im Rahmen der →Entwicklungsphasen von Welpen eine äußerst prägende Phase für das weitere Leben mit deiner Fellnase. Wie wird sie mit Menschen und Hunde zurechtkommen?
Umso wichtiger ist es, dem Welpen in dieser Zeit alle möglichen Artgenossen, Gegenstände und Erfahrungen näherzubringen. Was der Welpe in dieser Zeit mit einer positiven Erfahrung verknüpft, wird er im Alltag als völlig normal ansehen. Gerade deswegen ist die intensive Beschäftigung in Form von Kuscheln und Spielzeit mit den Geschwistern wichtig, denn ein Teil der Sozialisation wird im besten Fall schon in der Welpenstube vorgenommen. Raufen, Zwicken, Kommunizieren: Der Kontakt mit dem Muttertier und den Geschwistern zeigt jungen Hunden einiges, was sie auch für ihr späteres Leben brauchen.
Wie der Züchter oder die Züchterin deinen Welpen vor der Abholung sozialisiert, kannst du jedoch nicht beeinflussen. Wenn du aber viel Zeit in die Recherche einer →geeigneten Züchtung steckst, kannst du dir sicher sein, dass gute Züchter*innen großen Wert auf eine frühe Sozialisation legen.
Aber ab Woche 8 übernimmst du: Anknüpfungspunkte schaffen und den Kontakt zu Menschen sowie anderen Artgenossen herstellen gehören jetzt zu deinen Aufgaben. Aber wie gehst du am besten vor?
Fakten-Check: Was bedeutet Sozialisierung bei Hunden?
Im Zuge seiner Entwicklung lernt dein Welpe, sich mit anderen Lebewesen zu verständigen. neben anderen Artgenossen gehören dazu andere Vierbeiner wie Katzen, Kleintiere und natürlich wir Zweibeiner - die Menschen. Die Sozialisationszeit bei Welpen startet etwa mit dem 15. Tag und dauert bis zum Ende der 14. Lebenswoche. Dein Welpe hört dann nicht vom einen auf den anderen Tag auf, wichtige Fähigkeiten in der Kommunikation zu erwerben, aber die sensible Phase nähert sich dann dem Ende, weil bestimmte Zellen im Gehirn bereits ausgereift sind und ein "Umschreiben" dieser nur bedingt möglich ist.
Die Sozialisierung ist im Grunde nichts anderes als das Erlernen von Interaktions- und Kommunikationsregeln, die Gewöhnung an Lebewesen und die Anpassung des eigenen Verhaltens an bestimmte Umstände in der Umwelt. Dein Welpe soll dabei lernen, mit anderen Lebewesen →zu kommunizieren und im besten Fall ein friedliches Leben mit allen führen können. Sozialisierung reicht aber weiter: Alltägliche Situationen und das richtige Verhalten in der Umwelt werden in der Sozialisationsphase gelernt.
Zu lernen, wie man mit anderen Hunden und weiteren Lebewesen kommuniziert und interagiert sind Kernpunkte der Sozialisation.
Eine gute Sozialisierung führt nicht nur dazu, dass dein Welpe sich mit den meisten Lebewesen gut versteht, sondern auch, dass er in verschiedenen Situationen ein angemessenes Verhalten zeigen kann - wie beispielsweise im Straßenverkehr. Auch eure Bindung stärkt sich in dieser Phase umso mehr - denn dein Welpe muss dir in neuen Situationen vertrauen und liest an deinem Verhalten ab, wie er sich wiederum verhalten kann. Somit ist es wichtig, dass du in den folgenden Phasen stets entspannt bist, Ruhe ausstrahlst und immer im Hinterkopf hast, dass dein Welpe dich im Zweifelsfall spiegelt.
Stichwort Vertrauen: Unsere Vierbeiner müssen ihre Gesundheit in unsere Hände legen - so startest du am besten direkt ab Tag eins mit einer →gesunden Ernährung deines Hundes. Wir bei Pets Deli haben für dich und deinen Junior ein spezielles Welpenfutter, das genau zugeschnitten ist auf die Bedürfnisse heranwachsender Hunde, die Proteine und Nährstoffe in einer bestimmen Zusammensetzung benötigen. Mach deinem Welpen eine Dose Freude auf!
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Die Phasen der Welpen-Sozialisation
1. Phase
Alles, was dein Welpen kennenlernen soll, sollte er in dieser ersten Phase auch kennenlernen, die direkt nach der Abholung deines Welpen beginnt. (Das heißt natürlich nicht, dass du deinen Welpen direkt vom Züchter mit in den nächsten Urlaub nehmen sollst).
Andere Hunde kennenlernen
Wenn sich dein Welpe eingewöhnt hat, kannst du ihm Schritt für Schritt alles zeigen. Dabei sollte er die Möglichkeit haben, ein breites Spektrum an →Hunden kennenzulernen. Genügend Spielzeit mit Artgenossen ist wichtig, da sich Welpen untereinander zurechtweisen und so den Umgang mit anderen lernen. Deinen Welpen einfach auf der Hundewiese abladen? Auf keinen Fall - hier wird es sehr wahrscheinlich passieren, dass sich alle auf deinen jungen Welpen stürzen und kennenlernen wollen.
Stellst du deinem Vierbeiner andere Hunde vor, sollte die Menge ausgewählt sein, um bei deinem jungen Hund nicht für Überforderung zu sorgen.
Das Resultat wäre ein verängstigter Welpe, der eventuell noch von diversen Doggen überrannt wurde. Plan Hundebegegnungen sorgfältig und geh gezielt auf Menschen zu. Achte genau auf deinen Vierbeiner und wie er kommuniziert, so kannst du erkennen, ob er sich wohlfühlt. Vielleicht lohnt sich für dich und deinen Welpen auch der →Besuch einer Hundeschule, denn hier gibt es Tipps vom Profi, kontrollierten Kontakt zu anderen Hunden und es schaut jemand über die Schulter und kann eingreifen, wenn sich etwas in die falsche Richtung entwickelt.
Kontakt zu fremden Menschen herstellen
Auch der Kontakt zu Menschen ist wichtig. Soll dein Hund später freundlich anderen gegenüber sein, mache ihn mit einigen deiner Freund*innen vertraut und in jedem Fall mit allen wichtigen Familienmitgliedern. Denk dran, dass dein junger Hunde einiges zu verarbeiten hat und er nicht pro Tag 10 neue Menschen kennenlernt - sonst ist →Stress vorprogrammiert. Es ist ganz wichtig, dass du deinen Hund nicht überforderst - egal in welcher Situation. Das bedeutet auch, dass dein Vierbeiner genügend Ruhezeiten und →Schlaf (z. B. in seiner →Box) braucht und nicht zu viele Eindrücke an einem Tag sammelt.
Damit dein Welpe an das teilweise ungestüme Verhalten von Kindern gewöhnt ist, empfiehlt sich auch das regelmäßige Aufeinandertreffen. Gerade Babys und Kinder verhalten sich anders als Erwachsene: Körper- und Lautsprache weichen hier manchmal ab oder sind sehr intensiv und laut. Wenn dein Welpe das schon früh weiß, kann er später entspannt reagieren.
Weil du möchtest, dass auch vorbeigehende Menschen im Alltag akzeptiert werden, bitte beispielsweise unterwegs jemanden um ein kurzes Gespräch. So sieht dein Welpe, dass auch fremde Menschen ihre Daseinsberechtigung haben und nicht beängstigend sind.
2. Phase
In der zweiten Phase sollte dein Welpe bereits ein stabiles Vertrauen in andere Lebewesen haben. Nun wird er auf einiges treffen, was ihm Angst macht. Dazu zählen der Straßenverkehr, möglicherweise das Autofahren, laute Feuerwerksgeräusche und der Endgegner: Der Staubsauber. In dieser Phase geht es eher um die Gewöhnung, denn Sozialisation meint genau genommen nur die Interaktion mit Lebewesen.
Hunde, die später Unsicherheiten oder →Aggressionen bestimmen Sachen gegenüber zeigen - z. B. Inline Skates, Fahrrädern, Joggern, Autos, Flugzeuge - hatten in der Sozialisierungszeit keine Gelegenheit, diese Objekte näher kennenzulernen bzw. gute Erlebnisse zu sammeln. Hier gilt: Dein Welpe wird und darf vor solchen Dingen vielleicht zurückschrecken, es ist aber an dir, ihm zu zeigen, dass sowas ungefährlich ist und ignoriert werden darf.
Unterwegs zwischen Autos, Fahrrädern und einer lauten Menschenmenge: Das kann schonmal beängstigend sein. Wenn du deinem Welpen alles genau zeigst und selbst Ruhe ausstrahlst, lern dein Vierbeiner von dir.
Bemerkst du, dass dein →Welpe ängstlich auf fremde Gegenstände oder in bestimmten Situationen zurückhaltend reagiert, führe in langsam, aber selbstbewusst heran. Meide solche Situationen auf keinen Fall und gib nicht nach, wenn dein Welpe sofort fliehen will. Denk dran, immer genügend gesunder Snacks dabeizuhaben und belohne deinen jungen Vierbeiner, wenn er die beängstigenden oder auch unangenehmen Situationen aushält.
Leckere Belohnungen für fleißige Welpen
Es geht darum, deinem Welpen früh zu zeigen, dass seine Angst unbegründet ist. Schlechten Erfahrungen, wie z. B. einem Biss durch einen anderen Hund, wirkst du am besten frühzeitig entgegen, indem du positive und entspannte Situationen mit freundlichen Hunden schaffst. Je intensiver du das mit deinem Vierbeiner ab der 8. Lebenswoche übst, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für spätere Verhaltensprobleme und Aggressionen.
Was passiert, wenn eine Welpe nicht sozialisiert wird?
Welpen, die nicht sozialisiert werden, haben es im Leben schwerer, weil sie ganz alltägliche Situationen nicht kennen und entsprechend nicht reagieren können, wie ein gut sozialisierter Hund. Jede unbekannte Situation kann dann Angst oder andere unerwünschte Reaktionen auslösen, weil dein Welpe nicht wissen kann, was ein angemessenes Verhalten wäre. Ob im Umgang mit anderen Hunden oder Menschen, im Straßenverkehr, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei alltäglichen Dingen wie Rolltreppen, Aufzügen & Co. - hat dein Welpe im Rahmen der Sozialisation nicht verinnerlicht, welches Verhalten angemessen ist, wird er solche Situationen nicht gut meistern können.
Insbesondere beim Kontakt mit anderen Hunden zeigen wenig bis gar nicht sozialisierte Hunde ängstliches, vermeidendes oder auch aggressives Verhalten. Wer nicht gelernt hat, zu kommunizieren und interagieren, kann sich nicht entsprechend verhalten. Je nachdem, wie viel Welpen in der sensiblen Sozialisationsphase gelernt haben, kann es einzelne "Lücken", die am Verhalten sichtbar werden. Hunde ohne Kontakt zur Außenwelt können auch in allen Bereichen des alltäglichen Lebens Angstreaktionen und Vermeidungsverhalten zeigen.
Solltest du einen →Hund aus dem Tierschutz oder einen →älteren Vierbeiner adoptieren, gibt es hier vielleicht einiges an Aufholarbeit zu leisten. Aber auch diese Vierbeiner können noch trainiert und ihnen somit ein schönes Leben ermöglicht werden.